Die Bottwartalbahn

Marbach - Heilbronn/Süd

Der Lokschuppen Beilstein

Materialien

Der Lokschuppen ist in einer Mischbauweise aus Holz und Polystyrol aufgebaut. Dabei wurden für Grundplatte, Grundstruktur der Wände, Dachkonstruktion und Fachwerkbalken Holz verwendet. Die Nachbildung von Mauerwerk, Dachplatten und Fensterrahmen besteht dagegen aus Polystyrol. Zu den Materialien ist noch zu sagen, daß ich für die Holzteile nur hochwertiges Flugmodellsperrholz verwendet habe. Andere Materialien wie z.B. Balsaholz sind zwar einfacher zu bearbeiten. Die Haltbarkeit und die Maßhaltigkeit ist jedoch für diese Zwecke nicht ausreichend. Da ich den Lokschuppen später noch mit einer detaillierten Inneneinrichtung versehen möchte, die ich dann auch fotographieren will, habe ich das Dach und alle Seitenwände abnehmbar ausgeführt. Das ist aber prinzipiell nicht notwendig, und ich möchte auf die daraus resultierenden speziellen konstruktiven Details nicht näher eingehen.

Grundplatte

Aufgebaut ist der gesamte Lokschuppen auf einer 5 mm dicken Sperrholzplatte. In ihr sind Ausschnitte für die Untersuchungsgruben und die Achssenke vorgesehen. Die Gruben wurden mit dünnen Polystyrolplatten ausgekleidet und erhielten passend zugeschnittene Treppen aus dem Faller-Treppensortiment an den Stirnseiten.
Direkt auf der Grundplatte sind die Mauersockel aus Vierkantleisten aufgeklebt, die natürlich im Bereich der Schuppentore und der Türen ausgespart sind. Ebenso sind die Sockel für die Dachkonstruktion nachgebildet.
Auf der Grundplatte sind die Schienenprofile für die Schuppengleise direkt aufgeklebt. Dabei ist auf eine exakt gerade Ausrichtung zu achten. Die Spurweite wird mit Spurlehren kontrolliert. Die Zwischenräume zwischen den Gleisen werden mit 1mm Sperrholz zur Nachbildung des Schuppenbodens ausgefüllt. Dazu wird jeweils ein ca. 4 mm breiter Streifen außen auf den Schienenfuß geklebt. Dadurch ergibt sich ein kleines Gefälle vom Gleis weg. Zu den Wänden und zur Mitte des Schuppens hin soll auch ein gewisses Gefälle nachgebildet werden. Das wird durch Unterlegen mit dünnen Furnierstreifen erreicht. Zur Aufnahme der Stützkonstruktion für das Dach werden an den entsprechenden Stellen die Fundamente aus 3 mm Quadratleisten nachgebildet.

Wände

Die Maße der Wand und die Lage der Fenster wird aus der Bauzeichnung auf 1 mm dickes Sperrholz übertragen. Nach dem Aussägen und Versäubern der Schnittkanten, wird auf die Fensterausschnitte dünnes transparentes Klarsichtmaterial z.B. von Evergreen geklebt. Nun können aus Sperrholz , das die selbe Dicke wie die später verwendeten Mauerplatten haben muß, ca. 2 mm breite Streifen zur Nachbildung des Fachwerks ausgesägt. Die Streifen werden entsprechend der Bauzeichnung abgelängt und an den entsprechenden Stellen auf die Seitenwand geklebt. Dabei ist darauf zu achten, daß kein Klebstoff auf die Fensterfolie gelangt. Nachdem das komplette Fachwerk für die Wand aufgeklebt ist, können die Fachwerkbalken mit Farbe oder Beize eingefärbt werden. Wenn alles gut durchgetrocknet ist, werden aus Mauerwerkplatte passende Stücke ausgeschnitten und in die Ausschnitte im Fachwerk geklebt. Das ist zwar etwas aufwendig, liefert m.E. aber die besten Ergebnisse. Die Mauerplatten sollten schon vor dem Zuschneiden eine erste farbliche Behandlung mit geeigneten Farben erhalten. Ihnen wird so der Plastikglanz genommen. Ich habe das mit einem Grundanstrich aus ziegelbrauner Dispersionsfarbe erreicht. Danach wurden einzelne Steine in verschiedenen Tönen dunkler und heller abgesetzt. Zum Schluß erhielt die gesamte Mauserplatte einen Überzug aus stark verdünnter weißer Farbe. Diese setzt sich in den Fugen ab, und betont diese.
Für die Nachbildung der Fensterrahmen werden aus Polystyrolprofil (z.B. von Evergreen) passende Stücke abgeschnitten und mit sehr wenig Klebstoff direkt auf die Fensterfolie geklebt. Alternativ dazu können natürlich auch passende Fenstereinsätze aus der Restekiste verwendet werden.

Dach

Die Stützkonstruktion für das Dach besteht aus 2x2 mm Kiefernleisten. Die Binder werden aus zurechtgeschnittenen Leisten in einer Schablone oder auf einer Kopie der Bauzeichnung einzeln zusammengeklebt. Die fertigen Binder werden dann auf die entsprechenden Fundamente der Grundplatte geleimt. Dabei ist auf eine rechtwinklige Ausrichtung zu achten. Auf diese Stützkonstruktion wird nach dem Zusammenbau der Seitenwände eine dünne Dachhaut aus 0,8 mm dickem Sperrholz geklebt. Sie dient als Tragfläche, um darauf die eigentliche Nachbildung des Daches aus Prägeplatte aufkleben zu können. Beim Dach des Schuppens sind dies Streifen aus Welleternit. An den Stoßkanten der Streifen wird jeweils ein schmaler Polystyrolstreifen unter die oberen Teil geklebt, um damit die Überlappung der Platten nachzubilden. Die Dachfläche der Wasseraufbereitung wird mit Polystyrolplatten z.B. von Kibri zur Nachbildung der Dachpfannen beklebt. Die Stoßkanten werden mit den zugehörigen Firststeinen komplettiert.
Das Dach wird durch Schornsteine und Rauchabzüge sowie Regenrinnen komplettiert. Diese Teile stammen aus der Bastelkiste. Wem die Nachbildung der Dachkostruktion im Innern des Schuppens zu aufwendig ist, der kann auch darauf verzichten. In diesem Fall sollte jedoch das Sperrholz für die Tragflächen etwas dicker gewählt werden, um die notwendige Stabilität zu erreichen.

Tore

Die Schuppentore werden aus 0,8 mm dickem Sperrholz nachgebildet. Sie werden gemäß Zeichnung ausgeschnitten. Nachdem auf der Vorder- und der Rückseite entsprechende Bretterfugen eingeritzt worden sind, können auf der Rückseite Verstärkungsleisten angebracht werden.
Die Bänder werden aus dünnem Messingblech ausgeschnitten und am einen Ende zu einer Öse gebogen. In diese Öse wird dann ein dünner Messingdraht gelötet, der später in ein Messingröhrchen eingehängt wird und das Scharnier bildet. Nachdem die Tore gebeizt oder gestrichen sind, können die brünierten Messingbänder aufgeklebt werden.

Zusammenbau

Nachdem alle Einzelteile fertig sind, können die Wände auf die Mauersockel geklebt werden. Dazu müssen die Gehrungen an den Stoßkanten exakt bearbeitet werden, damit sich später an den Ecken keine Spalte ergeben. Bei all diesen Arbeiten ist natürlich wieder auf Winkligkeit zu achten. Wenn alle Wände verklebt sind, können als letztes die Dächer aufgeklebt werden, oder wenn man eine Inneneinrichtung nachbilden möchte, auch nur aufgelegt werden.

Ausgestaltung

Der fertige Rohbau des Lokschuppens kann nun mit den für einen Lokschuppen notwendigen Details ergänzt werden. Regenfallrohre, Türen, Bewuchs mit Efeu, etc. werden angebracht. Zum Schluß erhält er noch seine endgültigen Farben und je nach Belieben eine Alterung.
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